Auf solidem Fundament (Tagespost-Kolumne Teil 4)
Die Staatsverschuldung in Deutschland ist in den letzten zweieinhalb Jahrzehnten deutlich angewachsen. Wesentliche Gründe dafür liegen zum einen in den Kosten der Wiedervereinigung und zum anderen in den Auswirkungen der weltweiten Finanz- und Wirtschaftskrise. Angesichts der historischen Chance, nach der friedlichen Revolution beide deutsche Staaten 1990 wieder zu vereinigen, waren die immensen Kosten, beispielsweise durch die Überführung der Menschen aus den neuen Bundesländern in die Sozialsysteme der Bundesrepublik oder durch den Aufbau einer leistungsfähigen Infrastruktur, alternativlos.
Die im Jahre 2008 mit der Pleite der US-Investmentbank Lehman Brothers beginnende Finanzkrise hat die Bundesrepublik als die größte Volkswirtschaft Europas besonders hart getroffen. Die Einnahmen des Staates gingen durch Steuerausfälle zurück, Mehrausgaben für Arbeitslosigkeit, zwei Konjunkturpakete sowie die Kosten der Bankenrettung führten zu einer deutlichen Erhöhung der Staatsschuldenquote, die im Jahr 2008 bei 66,7 Prozent vom Bruttoinlandsprodukt (BIP) lag. Ein Zusammenbruch der Währungsunion hätte jedoch weitaus größere Schäden verursacht. Ein funktionierender Euroraum ist von elementarer Bedeutung für Wachstum, Beschäftigung und Wohlstand in unserem Land. Ohne den Euro würde insbesondere die mittelständische Wirtschaft weniger gut an der Globalisierung teilhaben können. Doch die berechtigte Frage nach der Entwicklung der Schuldenquote und welche Auswirkungen diese auf kommende Generationen hat, ist aus meiner Sicht sehr eindeutig zu beantworten.
Der Beitrag von Christian Hirte ist in der "Tagespost" erschienen. Lesen Sie hier im PDF weiter.